Mit dem Erscheinen des vorliegenden Bandes V.2 der Monumenta Linguarum Hispanicarum von Noemí Moncunill und Javier Velaza ist-parallel zu dem von Dagmar S. Wodtko besorgten Bd. V.1: "Wörterbuch der keltiberischen Inschriften" aus dem Jahre 2000-Jürgen Untermanns großes Projekt der Sammlung und Edition aller Reste der auf der Iberischen Halbinsel über einen längeren Zeitraum gesprochenen und geschriebenen "einheimischen" Sprachen abgeschlossen. Dabei waren sich Untermann und seine Mitarbeiter stets darüber im Klaren, dass die Trennung in "einheimische" und "koloniale" Sprachen eine historisch nicht problemfreie Konstruktion ist: Niemand vermag nämlich zu sagen, seit wann auf der Pyrenäenhalbinsel Iberisch gesprochen wurde, ob auf der Halbinsel Punisch nicht länger als Griechisch, ob nicht beide Sprachen länger als Keltisch oder Lusitanisch in Teilen der Hispania gesprochen wurden und in welchem Umfang das Lateinische bis zum Ende der Spätantike tatsächlich alle anderen Sprachen des Landes ausgelöscht hat. Vor allem ist nach wie vor unklar, in welchem Umfang alle diese Sprachen von den älteren Bevölkerungsstraten auf der Halbinsel rezipiert bzw. beeinflusst und weiterentwickelt worden sind. Untermanns konzeptionelle Entscheidung besaß vor allem praktische Gründe. Punisch, Griechisch und Lateinisch waren zum guten Teil bereits seit langem lexikalisch erfasst, während das Tartessische, das Hispano-Keltische und das Lusitanische sowie das Iberische nur in Ansätzen wissenschaftlich angegangen worden waren. Diesem Defizit sollte die umfassende Sammlung MLH abhelfen. Nachdem aus Untermanns Nachlass Bd. VI erschienen ist und die letzte Lücke, die des Iberischen, mit Vorlage dieses Bandes geschlossen werden konnte, kann das Projekt MLH als gelungen bezeichnet werden. Dass damit nicht mehr als ein Meilenstein auf dem niemals endenden Arbeitsweg erreicht ist, würde als erster Jürgen Untermann einräumen. Tatsächlich besitzen wir mit der Sammlung MLH, also des Tartessischen, des Hispano-Keltischen, des Lusitanischen* und des Iberischen, für alle weiterführende wissenschaftliche Forschung erstmals eine verlässliche Arbeitsgrundlage, deren Bedeutung nicht hoch genug einzuschätzen ist. *Die Frage, ob es sich beim Lusitanischen um eine eigene Sprache oder um einen keltischen Dialekt handele, hat Jürgen Untermann sein gesamtes wissenschaftliches Leben hindurch beschäftigt. Für eine Entscheidung erschienen als Grundlage die-wenigen-"lusitanischen" Inschriften noch zu wenig repräsentativ.
Presentamos una nueva edición de la inscripción ibérica sobre piedra hallada en los alrededores de Ensérune y conservada en el Museo de Cruzy (Hérault, Francia). La nueva propuesta de lectura, resultado de autopsia de la pieza, obliga a reconsiderar el análisis de la onomástica contenida en el texto, abriendo varias vías de interpretación.
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