C-Fluorocurin[Z], C-Mavacurin [3] und C-Alkaloid Y [4] stellen in sudamerikanischen Strychnos-Arten und Calebassen-Curare vorkommende monoquartare Cz0-Alkaloide dar [5]. Fur die zwei erstgenannten Alkaloide sind im Jahre 1955 auf Grund ihrer vielgestaltigen chemischen Umwandlungen, von Ahbaureaktionen und biogenetischen Uberlegungen die Strukturformeln A und B vorgeschlagen worden [ 6 ] . OH OH -A B Diese Untersuchungen waren durch Materialmangel stark erschwert ; von den Abbauprodukten z. B. konnte nur Acetaldehyd in klassischer Weise identifiziert werden. In den Formeln A und B mussten vor allem Natur und Stellung der Hydroxylgruppe offen gelassen werden. C-Alkaloid Y ist das 2,7-Dihydroxymavacurin [7]. Alle drei Calehassen-Alkaloide sind chemisch miteinander korreliert worden. l) Teilweise vorgetragen : Oktober 1963 Gottingen, Februar 1964 Fribourg. z, Die Ziffern in eckigen Klammern verweisen auf das Literaturverzeichnis, Seite 910. Volumen 47, Fasciculus 3 (1964) -No. 99 879 Pleiocarpamin wurde zuerst 1961 aus den Wurzeln von Pleiocarpa mutica BEKTH. (Apocynaceae) [8] und zwei Jahre spater aus der Stammrinde von Hunteria ebumea PICHON (Apocylzaceae) [9] isoliert. Dem tertiaren Alkaloid kommt die massenspektrometrisch gesicherte Summenformel C,,H,,O,N, zu. Es besitzt ein Indolchromophor (Tab. 1) und zeigt im IR. in Tetrachlorkohlenstofflosung zwei Carbonylabsorptionen bei 1736 und 1.770 cm-1, in fester Phase (Nujol oder KBr) eine Bande bei 1727 cm-l;OH-und ind.-NH-Banden treten nicht auf. Das basische Stickstoffatom (pK& = 6,91) ist tertiarer Natur. Analytisch lassen sich die Anwesenheit einer 0-CH,-, einer C-CH,-Gruppe und die Abwesenheit einer N-CH,-Gruppe nachweisen.Pleiocarpamin (1) gab mit Lithiumaluminiumhydrid in Tetrahydrofuran eine kristallisierte Base (Pleiocarpaminol) (3) ([a],, = + 144" (MeOH)) der massenspektrometrisch gesicherten Summenformel C,,H,,ON,. Sie zeigt im UV. Indol-, im IR. (CHCl,) OH-Absorption bei 3584 cm-l; ind.-NH-und Carbonyl-Absorption tritt keine auf. Pleiocarpaminol hat man noch als kristallisiertes Hydrochlorid und als Methojodid 4 (C,,H,,ON,J) charakterisiert. Auf Grund dieser Befunde liegen die zwei Sauerstoffatome im Pleiocarpamin (1) in einer Carbomethoxy-Gruppierung3) vor ; Pleiocarpaminol (3) enthalt somit eine priniare Hydroxylgruppe. Pleiocarpaminol (3) und N(,,)-Methopleiocarpaminol (4) sind isomcr mit Normavacurin (7) bzw. mit C-Mavacurin (8). Aus der Beobachtung, dass Pleiocarpamin (1) und seine Derivate im 1R.-Spektrum keine Absorption fur indolisches NH erkennen lassen, kann man schliessen, dass diese Basen wie C-Mavacurin (8) am Indolstickstoff alkyliert sind. Pleiocarpaminol (3) und sein N,,,-Methoderivat (4) erwiesen sich aber im dunnschicht-bzw. papierchromatographischen Vergleich (siehe Tab. 2) als zwar recht ahnlich, aber doch deutlich verschieden von Normavacurin und bzw. C-Mavacurin. Pleiocarpaminol-methojodid (4) und C-Mavacurinjodid (8) sind auch in den 1R.-, NMR.-Spektren und den spezifischen Drehungen ([o(]D = + 142" bzw. + 246";wasseriges Aceton) von...