Counseling parents in supporting their children’s learning processes is increasingly emphasized in research on parental involvement and teacher professionalization as a central task of teachers. However, to date there have been few approaches of developing theoretical or psychometric models that describe the internal structure of teachers’ counseling competence in terms of specific skills and abilities as well as of explaining inter-individual differences. The purpose of the current study was to establish a model of teachers’ counseling competence in parent–teacher talks concerning students’ learning difficulties and learning strategies. In all, 357 teachers participated in the study, which was conducted by means of a scenario test. Structural equation modeling revealed the appropriateness of a second-order, four-dimensional model. Results provide numerous implications for teacher education and future research on teacher professionalization.
Zusammenfassung. Diagnostizieren des Lernverhaltens von Schülern und Beraten von Schülern und Eltern sind zentrale Aufgaben des Lehrerberufes. Im Modell der Beratungskompetenz von Lehrkräften von Bruder (2011) bildet Diagnostizieren eine zentrale Kompetenzdimension. Genauso spielt Beraten im Prozessmodell der Diagnostischen Kompetenz ( Klug, Bruder & Schmitz, 2010 ) eine zentrale Rolle. Die Diagnose kann in Form eines Beratungsgespräches rückgemeldet werden. Allerdings wurde die Beziehung zwischen beiden Kompetenzen bisher noch nicht empirisch untersucht. An einer Stichprobe von N = 293 Versuchspersonen (n = 93 Lehramtsstudierende, n = 107 Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst, n = 93 Lehrkräfte der gymnasialen Mittelstufe), deren Diagnostische Kompetenz und Beratungskompetenz mittels Fallszenarien erhoben wurde, war es nun möglich, diesen Zusammenhang korrelativ zu prüfen. Es konnte ein statistisch signifikanter Zusammenhang der Kompetenzen sowohl auf Ebene der Gesamtscores (r = .21, p < .01) als auch für wichtige Indikatoren (z.B. Wissen über Diagnostik mit Wissen über Beratung r = .23, p < .01) nachgewiesen werden. In einer latenten Regression ließ sich die Beratungskompetenz durch die Diagnostische Kompetenz signifikant vorhersagen (β = .38, p < .01). Regressionsanalysen getrennt für die 3 untersuchten Teilgruppen zeigen, dass ein Zusammenhang nur für die Gruppe der Lehrkräfte besteht. Wenngleich durch die korrelativen Analysen kein Kausalzusammenhang nachgewiesen werden kann, ist doch anzunehmen, dass eine gründliche Diagnostik einem guten Beratungsgespräch zeitlich vorausgeht, so dass der postulierte Zusammenhang zwischen Diagnostischer Kompetenz und Beratungskompetenz nun auch empirisch gezeigt werden konnte.
Mit dem Ziel, die Suizidprävention an Schulen zu verbessern, wurden Lehrkräfte und Schulsozialarbeiter*innen als Gatekeeper ausgebildet. Während bisherige Studien zeigen, dass Gatekeeper-Trainings regelmäßig zu einer Zunahme suizidbezogenen Wissens führen, ist noch nicht erwiesen, wie dieses theoretische Wissen in handlungsbezogenes Wissen umgesetzt werden kann und ob es sich auch auf das Verhalten auswirkt. Deshalb wurden N = 150 Lehrkräfte und in Schulen beratend Tätige zufällig einer Wartelisten-Kontrollgruppe oder einer Trainingsgruppe (12 Stunden) zugewiesen. Handlungsbezogenes Wissen wurde anhand der Reaktionen auf eine fiktive Situation gemessen. Die Anzahl geführter Gespräche wurde vor und nach der Intervention erfasst. Die Teilnehmenden verfügten nach der Gatekeeper-Fortbildung nicht nur über signifikant mehr suizidbezogenes Wissen, sondern schnitten auch in ihrem handlungsbezogenen Wissen besser ab als die Kontrollgruppe. Vor allem aber initiierten sie signifikant mehr Krisengespräche. Unsere Ergebnisse zeigen, dass sich durch ein intensives, aktives Üben betonendes und längerdauerndes Training nicht nur das suizidbezogene Wissen zukünftiger Gatekeeper, sondern auch das reale Krisenmanagement verbessern lässt.
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