Zusammenfassung Ab 01.01.2020 müssen die Kassenärztlichen Vereinigungen eine telefonische Ersteinschätzung im 24/7-Betrieb anbieten. Ziel ist die Ersteinschätzung der Dringlichkeit akuter Beschwerden und eine Vermittlung an die angemessene Versorgungsstufe. Sehr schwer kranke Patienten müssen unmittelbar der Notfallversorgung, weniger oder nicht dringliche Anliegen alternativen Versorgungsangeboten zugeführt werden. Diese anspruchsvolle Aufgabe werden Fachpersonen übernehmen, die durch geeignete Software unterstützt werden. Im Ausland existieren hierfür Vorbilder. Das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) überträgt gemeinsam mit der Health Care Quality System GmbH (HCQS) das in Teilen der Schweiz bereits angewendete Swiss Medical Assessment System (SMASS) für eine Anwendung in Deutschland. Das System soll unter dem Namen Strukturierte medizinische Ersteinschätzung in Deutschland (SmED) im Jahr 2019 in den Arztrufzentralen unter der Nummer 116117 eingeführt werden. Auch eine Anwendung für den sogenannten „gemeinsamen Tresen“ von Bereitschaftsdienstpraxen und Krankenhausnotaufnahmen wird entwickelt. Beide Anwendungen werden in dem vom Innovationsfonds geförderten DEMAND-Projekt evaluiert. Die Entwicklung von SmED erfolgt unter Einbeziehung von Vertretern des Marburger Bundes sowie der Deutschen Gesellschaft Interdisziplinäre Notfall- und Akutmedizin (DGINA) und Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI). Eine technische Integration mit der 112 ist in Arbeit.
Zusammenfassung Hintergrund Steigende Fallzahlen in der Notfallversorgung, unterschiedliche Versorgungslandschaften sowie ein verändertes Inanspruchnahmeverhalten führen zu einem sich wandelnden Versorgungsbedarf. Diese Arbeit analysiert sektorenübergreifende Veränderungen der Patientencharakteristika und Indikationen von ambulant und stationär behandelten Notfällen zwischen 2009 und 2015 sowie deren mögliche Ursachen. Methode Auf Basis von ambulanten und stationären Abrechnungsdaten erfolgen deskriptive Auswertungen hinsichtlich Notfalldiagnosen sowie Notfallprävalenzen auf Grundlage der Bevölkerungszahlen und deren zeitlichen Veränderungen. Mithilfe eines generalisierten, linearen Regressionsmodels werden regionale Verschiebungen ambulanter Fälle in der Notfallbehandlung zwischen dem ambulanten und stationären Sektor untersucht. Ergebnisse Von 2009 bis 2015 steigen ambulant behandelte Notfälle sektorenübergreifend um 4%; in den Notaufnahmen um 42% mit den höchsten Inzidenzratios für die 20–34-Jährigen. Stationär aufgenommen Notfälle steigen im gleichen Zeitraum um 20%, wobei hier ältere Patienten den größten Anteil haben. Das absolut für die meisten Krankenhausfälle verantwortliche ICD-Kapitel ‚Krankheiten des Kreislaufsystems‘ weist mit 64,7% die zweithöchste Aufnahmewahrscheinlichkeit beim Vergleich des ambulanten und des stationären Indikationsspektrums im Krankenhaus auf. Insgesamt zeigen sich hinsichtlich des Indikationsspektrums stärkere Variationen im Bereitschaftsdienst. Die ambulante Notfallversorgung wird häufiger in Anspruch genommen, je gesünder (IRR 1,15 [KI 95%: 1,13; 1,16]) und urbaner (IRR 1,14 [KI 95%: 1,13; 1,15]) die Population ist. Schlussfolgerung Die erstmalig sektorenübergreifende Analyse der zeitlichen Entwicklung der indikationsspezifischen Notfallzahlen auf Grundlage von bundesweit stationären und ambulanten Abrechnungsdaten gibt einen Einblick in das Versorgungsgeschehen an der Grenzfläche zwischen den Sektoren. Indikationen, die sowohl ambulant im Bereitschaftsdienst als auch in den Notfallambulanzen behandelt werden sowie zu stationären Aufnahmen führen, weisen auf ein Steuerungspotenzial zu dem für den Patienten richtigen Versorgungsangebot hin. Unterschiedliches Nutzungsverhalten kann durch Interventionen für spezifische Patientensubgruppen adressiert werden. Notwendig für die Entwicklung aller Maßnahmen ist jedoch die sektorenübergreifende Perspektive auf das System der Notfallversorgung.
The extracted factors to describe area-level sociodemographic patterns showed distinct correlations to indicators for medical care use. While SGX was mainly associated with overall morbidity, UX showed consistent relations with specific medical care needs, which may be linked to urban living conditions. Therefore, UX may refer to need for care independently from overall morbidity on the one hand and to structural specifics in health care services on the other hand. The meaning of SGX and UX needs to be further investigated taking additional determining factors into account.
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