Bei der Reduktion von quartaren Pyridinium(usw.)-salzen entstehen Dirnerisationsprodukte der Pyridiniurn-Radikale, die noch ausgesprochene Radikaleigenschaften zeigen. Von den di-quartaren yy'-Dipyridiniumsalzen leiten sich Verbindungen ab, die Dipyridiniurn-Diradikalen entsprechen; ihre valenztautomeren Zwischenzustande rnit einer chinoiden Formel werden ,,Quasi-diradikale" genannt. Von ihnen lassen sich merichinoide Monosalze ableiten, die gleichzeitig einwertige Radikale sind. Verteilte Heteropolaritat (Mesornerie) wird als Grundfur ihre intensive Farbe angenornmen. Die Wursterschen Salze sind analog als monornolekulare radikalartige Salze zu forrnulieren. Gleiche Verteilungen der positiven Ladung liegen bei den basischen Triphenylrnethan-Farbstoffen vor, die ihrer Zusamrnensetzung nach keine Radikale sind. Die Darstellung des Malachitgrun-Radikals in kristallisierter Form wird beschrieben. Die sog. ,,uberoxydation" der Triphenylrnethan-Farbsalze mit ,,Chlortetroxyd" fuhrt zu Disalzen. Die Chinone werden als anionische Quasi-diradikale formuliert, .von denen ebenfalls rnerichinoide Monosalze ableitbar sind. Triaryl-arnine und Tetraaryl-hydrazine konnen als einwertige Kation-Quasiradikale behandelt werden: sie liefern radikalartige Arninium-und Hydraziniurnsalze. Diaryl-stickstoff verhalt sich als Anion-Radikal. Die Bildung und Konstitution von Chinhydronen wird erlautert. Farbige Verbindungen nach 0. N. Witt werden im Rahmen der entwickelten Anschauungen untersucht.Nachdem D a v y 1808 dic Alkalimetalle entdeckt hatte, versuchte er, aus Animoniumsalzen durch Elektrolyse oder Einwirkung von Alkalimetall das freie Ammonium zu gewinncn. Berzelius arbeitote in der gleichen Richtung. Diesc Bemuhungen, ebenso wie die anderer Forscher u m die Darstellung von organivchen Ammoniumradikalen NR.,, sind gescheitcrt. Man kennt das Ammonium und die qnartaren Ammoniumradikalc NR, nur in Gestalt der Amalgame oder der tiefblauen Losungrn in fliissigem Ammoniak, die den Lasungcn dcr Alkalimatalle in Ammoniak entsprechenz). Dir Ammonium-Radikale sind offenhar nnr dann existenzfahig, wenn ein Teil ihrer frcien Affinitat durch Bindnng an Hg oder durch Komylexbildung mit Ammoniak abgesattigt ist.Mcine im folgenden beschriebenen, mit einer Reihe ausgezeichneter Mitarbeitcr unternommenen Versuche, die sich uher mehr als 3 Jahrzehnte erstrecken, gingen aus von Verbindungcn der Pyridin-Reihe.