Hintergrund Debatten um die Technologiepolitik hatten einen hohen Stellenwert in der politischen Diskussion der letzten Jahre. Zuletzt hat etwa die Bundesregierung im Jänner 1999 eine Initiative zur Erhöhung der Forschungsquote auf 2,5% des BIP bis zum Jahr 2005 beschlossen. Technologiepolitische Debatten brauchen-wenn sie fundiert geführt werden sollen-Hintergrundinformationen über die Entwicklung zentraler Indikatoren betreffend Forschung, Entwicklung und Innovation, den Stand der technologischen Leistungsfähigkeit, Trends in der Verbreitung neuer Technologien und den ökonomischen Effekten dieser Technologien. Diesem Zweck dient der Österreichische Technologiebericht, der nunmehr zum zweiten Mal in Zusammenarbeit zwischen dem Geschäftsbereich Systemforschung Technik-Wirtschaft-Umwelt des ARCS (Austrian Research Center Seibersdorf) und dem WIFO (Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung) im Rahmen des TIP-Programms (Technologie-Information-Politikberatung) erstellt wurde. Das TIP-Programm wird vom Bundesministerium für Wissenschaft und Verkehr und vom Bundesministerium für wirtschaftliche Angelegenheiten finanziert. Der Technologiebericht richtet sich sowohl an die Akteure des österreichischen Innovationssystems aus Wirtschaft, Forschung, Politik und Verwaltung sowie an die an Fragen der Technologiepolitik interessierte Öffentlichkeit. Gegenüber dem Technologiebericht 1997 gibt es einige Neuerungen und Weiterentwicklungen: Zum einen hat sich-mit der Verfügbarkeit von Daten aus der Bereichszählung 1995, der EU-weiten Innovationserhebung (Community Innovation Survey 1996), empirischen Erhebungen, die im Rahmen des OECD-Projektes "National Innovation System" sowie im Rahmen von TIP selbst durchgeführt wurden-die Informationsgrundlage deutlich verbessert. Diese verbesserte Datenbasis erlaubt es-zusammen mit den jüngsten Versuchen zur Neuschätzung der offiziellen F&E-Statistiken-ein insgesamt differenzierteres Bild der österreichischen Situation zu zeichnen. Der Technologiebericht 1999 liefert erstmals einen Überblick über diese neuen empirischen Grundlagen.
Initiative des BMVIT und des BMBWK. Schließlich wurden dankenswerterweise auch Daten vom österreichischen Universitätskuratorium zur Verfügung gestellt. Zum Erreichen des Ziels der Bundesregierung, die Forschungsquote in Österreich bis zum Jahr 2002 auf 2,0 % und bis zum Jahr 2005 auf 2,5 % des Bruttoinlandsproduktes zu erhöhen 2 , sind große Anstrengungen und koordinierte Initiativen der verschiedenen Akteure der Forschungs-und Technologiepolitik nötig. Aus diesem Grund ist der Informationsbedarf entsprechend hoch. Dieser Bericht leistet als Teil einer umfassenderen Berichterstattung einen Beitrag zur Deckung dieses Informationsbedarfes. Zudem hat der europäische Rat von Lissabon eine ehrgeizige Strategie des Wandels formuliert. Bis 2010 soll die Europäische Union "zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt werden" 3. Voraussetzung für den Entwurf und die Umsetzung einer solchen Strategie sind umfassende Bestandsaufnahmen und Vergleiche (Benchmarking) der wissenschaftlichen und technologischen Leistungsfähigkeit der einzelnen Mitgliedsländer sowie der entsprechenden Politiken. Dieser Bericht versteht sich auch als ein österreichischer Beitrag zu diesen Bestandsaufnahmen und Benchmarking-Initiativen. Der Forschungs-und Technologiebericht stützt sich auf die jeweils aktuellsten verfügbaren nationalen und internationalen Daten und orientiert sich am internationalen Stand der Innovationsforschung. Er • stellt die österreichischen Forschungskapazitäten anhand grundlegender Indikatoren zur Forschungsfinanzierung und in F&E tätigem Personal dar (Kapitel 2), 1 tip, das Beratungsprogramm für die Forschungs-und Technologiepolitik des BMVIT und des BMBWK, ist ein Expertenverbund von ForscherInnen aus dem WIFO (Leitung), JOANNEUM RESEARCH, ARCS und Technopolis. Die Analysen für diesen Lagebericht stammen von einer tip-Gruppe, bestehend aus W. Polt (Koordinator), B.
No abstract
Der Forschungs-und Technologiebericht 2004 1 ) stellt die wichtigsten nationalen und internationalen Entwicklungen in diesen Politikbereichen für das Jahr 2003 und die ersten vier Monate 2004 dar. Er bietet eine Übersicht über die Entwicklung der Forschungs-und Entwicklungsausgaben und positioniert Österreich bei den wichtigsten Technologieindikatoren im internationalen Vergleich. Dabei werden insbesondere die Wirkungen von Forschung, Entwicklung und Innovation dargestellt sowie rezente Politikmaßnahmen in Österreich und in der Europäischen Union aufgezeigt. Die zunehmende Internationalisierung der Forschungsaktivitäten und die noch zu geringe Bedeutung von Frauen in diesem Bereich werden ebenfalls thematisiert. Der Forschungs-und Technologiebericht 2004 untergliedert sich in die folgenden Abschnitte: Abschnitt 1 analysiert den Anstieg der Forschungs-und Entwicklungsausgaben seit 1998. Diese haben sich in den vergangenen Jahren deutlich positiver entwickelt als in den Globalschätzungen von Statistik Austria angenommen und erreichen 2,27% des BIP im Jahr 2004. Weiters wird die österreichische Positionierung im Europäischen Innovations-Scoreboard und die jüngste Mitteilung der Europäischen Kommission zur Innovationspolitik aufgearbeitet. Abschnitt 2 stellt die Wirkungen von F&E auf das Wirtschaftswachstum dar. Dabei werden im ersten Schritt die Ergebnisse der Europäischen Innovationserhebung (Community Innovation Survey III CIS III) im europäischen Vergleich dargestellt. Auch hier positioniert sich Österreich im Spitzenfeld. Anschließend werden die durchwegs positiven Wirkungen von F&E-Ausgaben und von staatlichen F&E-Förderungen auf das Wirtschafts-und Produktivitätswachstum und die Publikationstätigkeit österreichischer Wissenschafter/innen präsentiert. Abschnitt 3 fasst die Reformen der österreichischen Forschungs-und Technologiepolitik zusammen und analysiert die europäischen Entwicklungen im Rahmen des Lissabon & Barcelona Prozesses. Anschließend wird die Bedeutung von Evaluierungen im Allgemeinen und die Ergebnisse der Evaluierung des Forschungsförderungsfonds für die Gewerbliche Wirtschaft und des Fonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung im Speziellen dargestellt. Dieser Abschnitt wird durch eine Aufarbeitung der Vor-und Nachteile und der internationalen Praxis bei der Definition von Forschungs-und Technologieschwerpunkten abgerundet. Abschnitt 4 zeigt die zunehmende Internationalisierung des österreichischen Innovationssystems. Dabei werden sowohl die Kriterien bei der Standortwahl von F&E-Einrichtungen als auch die neuen Strategien und Instrumente der Europäischen Union im 6. Rahmenprogramm und in der europäischen Forschungspolitik analysiert. Ebenso wird die bisherige österreichische Beteiligung am 6. Rahmenprogramm genauer betrachtet. 1 ) Der vorliegende Bericht wurde für das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur, das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie und das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit, unter Mitarbeit von Statistik Austria von folgend...
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