Sowohl durch die Reaktion von WCl5 mit NEt4SH als auch durch Reduktion von WSCl4 mit NEt4I in Dichlormethan entsteht diamagnetisches (NEt4)2[WSCl4]2, in dem die Wolframatome über die Schwefelatome verknüpft sind. Reduziert man WSCl4 dagegen mit PPh4I, so entsteht PPh4[WSCl4], dessen Anion monomer ist. Bei der Umsetzung von WCl6 mit H2S in CH2Cl2 entsteht WS2Sl2 als braunes, schwerlösliches Pulver, das nach dem IR‐Spektrum eine Struktur mit terminalen W=S‐ und verbrückenden WSW‐Gruppen hat. Aus WS2Cl2 und PPh4Cl entstehen PPh4[WS2Cl3] · 2 CH2Cl2 und (PPh4)2[WS2Cl4] · 2 CH2Cl2. Die IR‐Spektren werden mitgeteilt. Die Kristallstrukturen von PPh4[WSCl4] und (PPh4)2[WS2Cl4] · 2 CH2Cl2 wurden durch Röntgenbeugung bestimmt. PPh4[WSCl4]: tetragonal, Raumgruppe P4/n, Z = 2, a = 1292,3 pm, c = 763,2 pm; R = 5,4% für 898 beobachtete Reflexe. Das [WSCl4]−‐Ion hat eine quadratisch‐pyramidale Struktur mit einem sehr kurzen WS‐Abstand von 206 pm. (PPh4)2[WS2Cl4] · 2 CH2Cl2: triklin, Raumgruppe P1, Z = 1, a = 1017,7, b = 1114,5, c = 1243,4 pm, α = 70,61, β = 79,73, γ = 80,80°. R = 7,6% für 1804 Reflexe. Das [WS2Cl4]2−‐Ion befindet sich in einem Inversionspunkt; da es cis‐Konfiguration hat, ist es in dieser Position in verschiedenen Orientierungen fehlgeordnet.