Aryl‐ bzw. Alkylisothiocyanate reagieren mit prim. bzw. sek. Phosphinen im Sinne einer Addition zu Bis‐(thiocarbamoyl)‐RP[C(S)NHR′]2 bzw. Thiocarbamoylphosphinen R2PC(S)NHR′ (R = −c‐C6H11, C6H5; R′ = CH3, C2H5, CH2 = CHCH2, C6H5, β‐C10H7, p‐BrC6H4). Die gleichen Verbindungen bilden sich auch aus Alkaliphosphiden MePR2 bzw. Me2PR und Isothiocyanaten R′NCS. Symm. oder unsymm. Biphosphine R2PPR′2 (R, R′ = C6H5, c‐C6H11) verhalten sich gegenüber Phenylisothiocyanat indifferent, nicht hingegen in Äthanol, wobei unter Spaltung der PP‐Bindung R2PC(S)NHC6H5 und R′2POC2H5 resultieren. Während sich Diisothiocyanate mit Dicyclohexylphosphin zu (c‐C6H11)2PC(S)NHR′NH‐C(S)P(c‐C6H11)2
umsetzen, entstehen bei Verwendung von Cyclohexylphosphin cyclische oder linearpolymere Additionsverbindungen. An Hand der HNMR‐ und IR‐Spektren wird für Thiocarbamoylphosphine die Existenz der Thioamidform bewiesen.