Professor Herbert Griinewald zum 60. Geburtstag gewidmetCarbamidsaureester vom Typ (2) sind fur biologische Untersuchungen von Interesse. Sie sollten sich durch Acylierung det 3-Alkylthio-5-amino-1,2,4-triazole ( I ) , die nach Heitke und McCarty"] in guten Ausbeuten zuganglich sind, herstellen lassen. In a-Amino-N-Heterocyclen wird primar das Ring-N-Atom['] und erst unter drastischeren Bedingungen auch die exo-standige Aminogruppe acyliert. In einzelnen Fallen gelingt eine thermische Umlagerung der Ring-N-Acyl-in die thermodynamisch stabilere exo-NHAcyl-Verbindung.Wir fanden, da13 Chlorameisensaure-methylester (5) mit ( l a , b) und (Id) in Gegenwart von Triethylamin ausschlieI3lich zu den 4-Methoxycarbonyl-Derivaten (6a)-(6c) reagiert. Eine thermische Umacylierung gelang nicht; bei 150°C in Phenol werden lediglich symmetrische Harnstoff-Derivate gebildet.
1-1Mit Dikohlensaure-diethylester (7) in Pyridin entstehen aus (la) die Isomere (6d) und (8) (30 : 70), deren Struktur 'H-NMR-spektroskopisch zugeordnet wurde; ihre Trennung ist aufgrund der wesentlich geringeren Loslichkeit von (8) in Toluol problemlos. Aus dem 3-Amino-5-propylthio-triazol (lc) wurde durch Oxidation mit H202 bei 70°C das Sulfoxid (9) und bei 100°C das Sulfon (10) hergestellt. Mit (7) in siedendem Dioxan entstehen daraus ausschlieb lich die Ring-acylierten Verbindungen (1 1) bzw. (12); mit (7) in Pyridin werden aus (9) dagegen die beiden Acyl-Derivate (3c) und (I I ) nebeneinander gebildet (Tabelle 1).